Paragraph 1
Astralkörper müssen gepflegt werden, dachte sich Stin und sprang
elfengleich in ihre geräumige Dusche. Als sie gerade fertig war und die
Dusche ausgemacht hat, vernahm sie einen komischen Pips-Ton aus ihrer
Dusche. Von Panik geplagt, dass sie dabei etwa bespitzelt werden könnte,
hat sie die ganze Wohnung nach dem Ton abgesucht, doch ihre Suche blieb
erfolglos. Nichtsdestotrotz war der Ton eindeutig aus den
Wasserleitungen der Dusche zu hören. Hilflos, da ihr Gatte Christian
nicht erreichbar war und kurz vor der Verzweiflung, setzte Sie einen
"Notruf" an die Firma Wieser ab. Da Christine sofort den Ernst der Lage
erkannte, schickte sie auch prompt 2 Männer in die Nachbarschaft.
Kompetent und zielorientiert untersuchten sie die Rohre und kamen zu dem
Entschluss, dass sie sie wohl tiefer bohren müssen, um die
Bespitzelungsanlage zu erreichen. Doch im letzten Moment bemerkte einer
der Männer, dass der Ton doch eher auf der anderen Seite der Wand zu
verorten sei. Als Stin dann aus dem Schlafzimmer, das sich auf der
anderen Seite der Wand befand, zurück kam, präsentierte sie den Männern
ihren hochmodernen Radiowecker, der aufgrund der leeren Batterien einen
unangenehmen, schrillen Ton von sich gab. Unsere gute Stin war daraufhin
das Gespött der ganzen Firma Wieser und selbst Christine hat ihr am
nächsten Tag extra nochmal angerufen, um nachzufragen, ob sie nun wieder
in Ruhe duschen könne.
Und die Moral aus der Geschicht: Sind
die Batterien das nächste mal leer, Kommt zu Stin bestimmt die
Feuerwehr
Paragraph 2
Nach einer anstrengenden und hektischen Saison am Camping-Platz freute
sich das Betreiber-Ehepaar auf einen entspannten und stressfreien Urlaub
im sonnigen Tunesien. Dem seit Monaten gut geplanten Urlaub schien
nichts im Wege zu stehen und so war die Vorfreude mehr als groß. Doch
zwei Wochen vor Abflug erreichte sie die Schreckensnachricht: Sowohl die
Deutsche Bahn als auch die von ihnen gewählte Fluggesellschaft kündigten
Streiks für die Woche ihres Abflugs an. Carolin, schlau und durchdacht
wie sie ist, wollte allen möglichen Hindernissen und Ausfällen aus dem
Weg gehen und buchte Flug und Zug um, und achtete bei der neuen Planung
akribisch darauf, dass sie bei der Anreise nicht von einem der Streiks
von Bahn und Lufthansa aufgehalten werden. Aufgrund ihrer prophetischen
Weitsicht, verlief die Anreise reibungslos und sie kamen ohne Probleme
im schönen Tunesien an. Nachdem sie mit 2-stündiger Verspätung, aufgrund
der geographischen Planlosigkeit ihres Shuttelbusses, am Hotel ankamen,
konnte Familie Motz dann leider nicht in ihr Hotel einchecken, da das
gesamte Hotelpersonal an diesem Tag zu streiken begonnen hatte. So blieb
Carolin dann schlussendlich nichts anderes übrig als doch etwas motzig
zu werden.
Paragraph 3
Die Neurentner Ellen und Günter wollten mit den Ruheständlern Nadide und
Richard eine Radtour unternehmen, um die ins Alter gekommenen Gelenke
aus ihrem angerosteten Zustand zu befreien. Als es dann an einem
schönen, sonnigen Nachmittag los gehen sollte, rief Richard seinen
Kollegen Günter an, um ihm mitzuteilen, dass sie sich um ein paar
Minuten verspäten würden, da Nadide noch unbedingt die Blumen gießen
müsse, aufgrund der heißen und trockenen klimatischen Verhältnisse.
Ellen und Günter nutzten die Wartezeit, um mit ein paar gymnastischen
Übungen, ihre Muskeln für die anstehende Tour aufzuwärmen. Nach einer
viertel Stunde rief Richard ein zweites Mal an, um den Treffpunkt um ein
weiteres Mal zu verschieben. Nadide habe sich beim Gießen am Kaktus
verletzt und müsse nun die Wunde desinfizieren und verbinden. Sie kämen
im Anschluss aber sofort zum geplanten Treffpunkt. Inzwischen wurden
Ellen und Günter, die nach ihrer Aufwärmphase sich eigentlich schon
dachten, dass es genug Sport für heute gewesen sei, doch stutzig und
wunderten sich, was in Niederzell eigentlich los sei. Als Nadide und
Richard mit einstündiger Verspätung endlich ankamen, ging die Fahrt dann
los. Doch, im Nachhinein stellte sich heraus, dass sich dieser
Nachmittag in der Fischergasse ganz anders abgespielt hat, als Richard
am Telefon berichtet hatte. Die Beiden hatten sich nämlich aus ihrer
Wohnung ausgesperrt und sich erst aus der misslichen Lage befreien
können, als Richard mit vollem Körpereinsatz und Gewalt eine Scheibe
einschlug, um anschließend über dieses in die Wohnung zu klettern, um
ihre Utensilien für die Radtour zu holen.
Und die Moral aus der Geschicht:
Lieber den Stachel im Finger, als die Scheibe am Arsch!!
Paragraph 4
Auch die Reichenauer Pilgergruppe begab sich im letzten Jahr wieder auf
den Weg. Auf dem Abschnitt durch die Schweiz mussten die Pilger so
einige Höhenmeter hinter sich bringen und waren am Abend doch immer sehr
froh, endlich in der Pilgerherberge angekommen zu sein. Für die Pilger
ist die anschließende Fußpflege ein gewohntes Ritual, um die Füße für
den nächsten Tag zu erholen. Dies dachte sich auch unsere Pilgerin Uli
Haselberger und cremte sich nach der erfrischenden Dusche kräftig mit
einer beruhigenden und wohltuenden Creme ein. Nach und nach wunderte sie
sich aber darüber, warum sich ihre feinen, dünnen Härchen auf den Zehnen
aufstellten und die Creme einfach nicht einziehen wollte. Erst nachdem
sie nochmals auf die kleine Tube geschaut hatte, wurde ihr klar, dass es
sich bei der Creme nicht um den alt bewährten Hirschtalg handelte,
sondern um das mitgenommene Haar-Gel. Doch so konnte sie immerhin am
anschließenden Abendessen behaupten, dass ihre Füße heute trotz der
anstrengenden Etappe, bestens für ein abendliche Sause vorbereitet und
gestylt wären.
Paragraph 5
Erholung stand dieses Jahr bei vielen auf dem Plan. So auch bei einem
hiesigen Elektriker und seiner Gattin Gudrun. Diese wollte vor ihrer
Reise noch ein wenig Geld für die Urlaubskasse holen und machte sich auf
den Weg zur Bank. Nachdem sie mit dem gut gefüllten Kuvert die Sparkasse
verlassen hatte, dachte sie, dass sie doch noch schnell Alfreds
Rechnungen bei der Genossenschaft in den Briefkasten werfen könnte, wenn
sie eh gerade unterwegs sei. Da die liebe Gudrun an diesem Morgen etwas
durrenand war, warf sie nicht nur Alfreds Rechnungen in den Briefkasten,
sondern auch den unbeschrifteten Umschlag mit ihren gerade auf der
Sparkasse besorgten 500 € Reisegeld. Erst Stunden später bemerkte sie,
dass ihr doch eine Kleinigkeit abhanden gekommen war. Als sich Gudrun
bei der Post meldete, hatte diese das Geld bereits unter "anonymer
Spende" verbucht und Gudrun konnte nur mit Hilfe einer äußerst komplexen
Erklärungen den Postbeamten so durrenand bringen, dass er ihr
schließlich das Geld doch zurück überwies.
Und die Moral aus der Geschicht:
Willst du im Urlaub auf Bargeld verzichten schicke Gudrun, sie kann
es dir richten!
Paragraph 6
Heiligabend wird auch bei der Familie Blum in der Abtswiese besinnlich
im Familienkreis gefeiert. Geschenke spielen dabei eine eher
untergeordnete Rolle. Dafür gibt es ein leckeres und üppiges Abendessen,
auf das sich Elena dieses Jahr besonders gefreut hat. Doch kam sie
während des Essens doch in zeitliche Bedrängnis, da sie pünktlich in
Mittelzell zur Christmette sein wollte, um ihren Freund Meinrad singen
zu hören. Aufgrund ihrer guten Planung, aber für den Magen leider etwas
hektischen Aktion, bekam sie noch einen vorderen Platz in der Kirche.
Eine besinnliche und ruhige Stimmung erfüllte das Münster während der
Messe. Doch als es dann zum Höhepunkt kommen sollte und Meinrad das
"Transeamus" anstimmte, dachte sich auch Elenas Mageninhalt, dass er
sich auf den Weg machen sollte. Dies spürte Elena und rannte hektisch
durch das voll besetzte Mittelschiff, das aufmerksam dem Gesang
lauschte. Alle Anwesenden wunderten sich, warum sie denn gerade in
diesem Augenblick die Kirche verlassen wollte, wo doch ihr Freund gerade
ein Solo sang. Doch Elena war mehr als erleichtert, als sie das
Weihnachtessen neben der Kirche entladen konnte. Glücklich über diese
Befreiung der Last, schwirrte ihr aber gleich ein nächster Gedanke durch
den Kopf, als sie den unangenehmen Geschmack in ihrem Mund schmeckte.
"Wie kann ich diesen denn los werden", fragte sie sich? Da die
öffentlichen Toiletten geschlossen waren, war die schnellste und
einfachste Lösung, die ihr kam, die Gießkanne auf dem Friedhof. Gesagt,
getan, und schon gab es eine Mundspülung der etwas anderen Art. Und so
konnte sie wieder gelassen zurück ins Münster kehren.
Und die Moral von der Geschicht:
Schlägt es dir mal auf den Magen, musst du nur die Elena fragen!
Paragraph 7
Düster und unheimlich gruselig geht es dieses Jahr beim Grundele-Ballett
zur Sache. Mit einem bunten Potpourris aus Liedern, die von Geistern,
Zombies und anderen dunklen Gestalten handeln, wollten sie für ihren
neuen Show-Tanz daher auch ein besonders schauriges und durchaus auch
teilweise verwestes Kostüm entwerfen. Um den Vorstellungen aller Mädels
gerecht zu werden, blieb nur eine Lösung. Das Kostüm muss von Hand
genäht werden, damit es auch wirklich schrecklich aussieht. Und so
sollte sich auch herausstellen, dass es in der Tat eine anspruchsvolle
Aufgabe ist. Als die liebe Hannah sich an das Zuschneiden des Kostüms
heranwagte, begann sie noch voller Elan und dachte sich, dass sie zuerst
einmal ein paar Löcher in den Stoff schneidet, damit es einen gruseligen
Zombie-Friedhofseffekt bekommt. Das Ausschneiden gelang ihr auch ganz
gut. Doch als es dann an das Zusammennähen gehen sollte, bemerkte sie,
dass sie jetzt doch eigentlich in die Tanzprobe sollte und bat daher
ihre Schwester Lena, ihr das Kostüm fertig zu nähen, da sie jetzt ins
Training müsse. Sofort nahm sich auch der Arbeit an und machte sich
zuerst einen Überblick über das Kostüm. Nach einer kurzen jedoch
intensiven Analyse des Stofffetzens, schlug sie die Hände über dem Kopf
zusammen, verstand die Welt nicht mehr und fragte sich, was Hannah sich
dabei gedacht hatte. Eins war auf jeden Fall klar, dass sie wohl eine
Nachschicht werde einlegen müssen. Anstatt sich nun an die Nähmaschine
zu setzen und loszunähen, holte sie Nadel und Faden und begann die
liebevoll ausgeschnittenen Zombie-Friedhofeffekte von Hanna alle wieder
sauber und präzise zuzunähen bis sie nach 2,5 Stunden nicht mehr auf dem
Kleid zu entdecken waren. Als Haitos Hannah dann nach Hause kam, traf
sie beinahe der Schlag, als ihr Lena das makellose Kleid ganz stolz
präsentierte.
Und die Moral von der Geschicht: Willst du den
perfekten Schnitt ist ein Lena Huber der Hit
Paragraph 8
Frisch gestriegelt und gut gelaunt wollte Franz eine Runde auf der Insel
drehen, um zu schauen, was auf den Straßen denn so los sei. Nachdem er
es sich in seinem Auto bequem gemacht hatte, fuhr er gemütlich los.
Während er gespannt auf die Gehwege blickte, um einen eventuellen
Skandal zu entdecken, fiel ihm plötzlich ein seltsames Geräusch in
seinem Auto auf. Zuerst versuchte er das Geräusch zu ignorieren, doch da
es an Konstanz und Intensität nicht nachlassen wollte, beunruhigte es
ihn schlussendlich doch. Darum entschloss er sich dem ominösen Laut auf
den Grund zu gehen. Kurz entschlossen steuerte er die Inselgarage Beck
an, um gemeinsam mit Baptist dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Dort
angekommen, eilte er zu Baptist und schilderte ihm die Situation. Als
sie dann gemeinsam vor dem Auto standen, vernahm auch Baptist das
dubiose Geräusch. Doch verorten konnte er es auch nicht auf Anhieb.
Deshalb machten sie sich daran, den Motorraum genauestens unter die Lupe
zu nehmen. Doch dort konnten sie nichts Auffälliges entdecken. Seltsam
an der Sache war, dass das Geräusch sowohl bei laufendem als auch bei
still stehendem Motor unverändert laut blieb. Als sich Baptist dann in
das Auto setzte, um dort nach dem Ton zu forschen, meinte er, dass es
nun deutlicher leiser sei. Franz hingegen antwortete ihm, dass er hier
draußen unverändert sei. Als Franz dann zu Baptist ins Auto stieg,
meinte Baptiste augenblicklich, dass es nun wieder deutlicher lauter
werde. Offensichtlich konnte Franz das Geräusch durch seine Anwesenheit
eindeutig beeinflussen, was die Sache noch rätselhafter machte. Da beide
keine Lösung fanden, wollte Franz sich wieder verabschieden. Als Franz
dann in seine Manteltasche griff, um den Autoschlüssel herauszuholen,
fand er dort auch des Rätsels Lösung: Nicht nur diesen, sondern auch
seinen Rasierapparat, den er in der morgendlichen Eile wohl aus Versehen
mitgenommen hatte und der nun munter in seiner Manteltasche vor sich hin
brummte. Somit war der Tatort gelöst und der brummende Übeltäter
gefasst.
Und die Moral aus der Geschicht:
stellt sich ein Geräusch als undefinierbar dar greif in die Tasche
von Franz Hocevar
Diese Veröffentlichungen sind von Elferrat genehmigt und werden hiermit ins Goldene Buch der Narretei aufgenommen, um den späteren Geschlechtern die lustigen Streiche des vergangenen Jahres in steter Erinnerung zu halten.
Insel Reichenau, im Jahr 2015.
Ho Narro!!!
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