Paragraph 1
Ostersonntag, 9. 35 Uhr in Oberzell. Die Sonne scheint, die Glocken
läuten und die Oberzellerinnen und Oberzeller spazieren gemütlich in
Richtung Kirche in großer Vorfreude auf den Gottesdienst. An diesem
Ostersonntag sollte der Oberzeller Kirchenchor eine besonders schöne
Messe zum Besten bringen und alle Kirchgänger waren schon sehr gespannt.
Zur gleichen Zeit im Hause einer Oberzeller Elferfamilie. Papa Klugi
weckt liebevoll seine Kinder zum Frühstück, während seine Frau Petty die
Eingangstöne des Kyries unter der Dusche zwitschert, um sich auf die
bevorstehende Messe vorzubereiten.
Zurück zur Oberzeller Kirche: Inzwischen wartet der Oberzeller
Kirchenchor schon ganz ungeduldig auf sein Dirigentin Patricia, die
normalerweise immer pünktlich zum Einsingen erscheint. Um die nervösen
und ungeduldigen Gemüter zu besänftigen, beschließt Doris, das
jungfräuliche Blumenmädchen, das Kommando zu übernehmen und trällert mit
ihren Chorkollegen die höchsten Tonleitern rauf und runter.
Völlig unberührt von der Hektik, die sich in der Oberzeller Kirche
aufgebaut hatte, sitzt Familie Klug gemütlich und tiefenentspannt am
Frühstückstisch, bis plötzlich das Telefon klingelt. Petty schlendert
seelenruhig zum Telefon und wird dann von einer hektischen Stimme aus
ihrer Ruhe gerissen: "Petty, wo bleibt ihr, in 10 Minute isch Kirch.
Alle warte!!!"
Fassungslos schmeißt sie das Telefon zur Seite, packt Kind und Kegel und
rast schnurstracks zur Oberzeller Kirche. Aufgrund von Parkplatznöten,
bleibt ihr jedoch keine andere Wahl, als direkt neben einem Acker zu
parken. Vor lauter Chaos und Hektik, stolpert der kleine Elias dann auch
noch zum Auto heraus und fällt mit voller Montur in die riesen Pfütze,
die sich zwischen Acker und Auto befand. Nachdem Petty dann nochmals
heim gefahren ist und Elias flott die Kleidung gewechselt hat, kommt sie
dann gerade rechtzeitig in die Kirche, um das Eingangslied einzustimmen.
Und als Merksatz bleibt ihnen übrig:
Ach wie gut, dass Familie Klug nicht weiß, dass ich immer schon
Sommerzeit heiß.
Paragraph 2
Wir bleiben in den heiligen Gemäuern der Oberzeller Kirche. Diese werden
von unserer fürsorglichen und fleißigen Mesnerin Hanni liebevoll betreut
und gepflegt. Diese befand sich eines Abends nach der Messe noch im
Seitenschiff der Kirche und staubte diverse Heiligenfiguren ab.
Währenddessen verließ Pfarrer Dannenmeyer die Kirche auf leisen Sohlen
und schloss dabei alle Türen, im Glauben, dass auch Hanni sich schon
längst auf dem Heimweg befinde. Doch diese verfolgte immer noch ihre
Lieblingsbeschäftigung und merkte erste dann, als sie die Kirche
verlassen wollte, dass alle Türen verschlossen waren. Das große Problem
dabei war, dass sie selbst ihren Schlüssel vergessen hatte. Völlig
ratlos begann sie ein Stoßgebet loszuschicken, um Rat von oben zu
erhalten. Und in der Tat, die Lösung ihres Problems befand sich wirklich
einige Meter über ihr. Ohne lange zu überlegen, schaltete Hanni alle
Kirchenglocken ein, in der Hoffnung, dass sich irgendjemand wundern
würde, warum zu so später Stunde ein volles Glockengeläut zu hören sei.
Nach sage und schreibe 20 Minuten vollem Glockengeläut kam dann endlich
die Rettung und der zuverlässige Hermann öffnete ihr die Türe.
Daher merke:
Willst du die Aufmerksamkeit der Auer erregen,
musst du nur alle Glocken bewegen
Paragraph 3
Auch die Reichenauer Geistlichkeit lässt es sich nicht nehmen, ins
goldene Buch der Narretei aufgenommen zu werden. So sorgte Pater Hugo
erst vor einer Woche für seinen ersten Eintrag.
Dieser befand sich früh morgens mit dem Auto auf dem Weg nach Konstanz,
um seinen Mitpater Stefan an den Bahnhof zu bringen. Auf der Rückfahrt
begann sein Auto plötzlich komische Geräusche zu machen und auf Höhe der
Kläranlage kam es dann trotz göttlichem Beistand zum Stillstand des
Wagens. Da er zu diesem Zeitpunkt noch nicht im Besitz eines Handys war,
beschloss er nach kurzer, geistreicher Überlegung, das Auto mitten auf
der Straße stehen zu lassen und zu Fuß auf die Reichenau zu marschieren,
anstatt 200 m zurück zur nächsten Tankstelle zu laufen, um dort nach Rat
zu fragen. Ob das wohl mit seiner etwas schüchternen Art zu tun hat,
bleibt an dieser Stelle noch offen. Jedenfalls endete nach anderthalb
stündigem Pilgermarsch seine Durststrecke bei Guido Beck, der mit ihm
dann zurück zum Problemkind fuhr. Dort hatte sich inzwischen ein großes
Polizeiaufgebot gebildet, das auf der Suche nach dem Besitzer des Wagens
war. Die Verwunderung der Polizei war dann doch sehr groß, als dann
plötzlich ein Pater vor ihnen stand, da sich ihre Gedanken kurz zuvor
noch eher um einem Drogendealer, Geldschmuggler oder Bankräuber gedreht
haben. Nachdem die Polizisten dann das Wesen des Paters kennengelernt
hatten, war ihnen schnell klar, dass er wohl die größte Unschuld an
diesem ganzen Aufstand hatte.
Paragraph 4
Oans zwoa g'suffa dachten sich Karl und Aniceta und begaben sich
fröhlich und mit großer Vorfreude auf den Weg zum Leue. Dort fand auch
dieses Jahr wieder das berühmt berüchtigte Oktoberfest statt. Nach einem
zünftigen Abend, mit viel Musik, guter Stimmung und zahlreichen Maß
begaben sich die beiden in ihren schicken Trachten auf dem schnellsten
Wege schnurgerade nach Hause. Doch aus dem schnurgerade wurde immer mehr
ein zick-zack, je näher sie sich der Brücke über den Rio-Lobo näherten.
Als sie dann kurz davor waren haben sie trotz ziemlicher, aber nicht
völliger Dunkelheit die Brücke knapp verfehlt und landeten beide im
feucht-kühlen Nass. Kurz danach kam Schlotzi aus dem Leue und wollte,
bevor er den Heimweg antrat, sich an dem besagten Bach noch seiner
Notdurft entledigen. Da hörte er auch schon von Weitem die verzweifelt
im Dreck steckenden Jatters, sich gegenseitig Tipps zuschreien. Nachdem
Schlotzi sogleich die dringend nötigen Rettungsmassnahmen eingeleitet
hatte und Aniceta relativ bald aus dem Morast befreit war, ging diese,
während Schlotzi sich noch um Karl kümmerte, schon mal über die Brücke
Richtung Heimat. Völlig außer sich rief sie ihrem Karl nur noch
hinterher, dass er doch endlich kommen möge. Da dieser den erlittenen
Schock aber erst noch verdauen musste, kam Aniceta wieder zurück, um von
der anderen Seite des Baches ihren Mann aus dem Bach zu hieven, wobei
sie sofort selbst wieder schnur stracks im Bach landete. Doch dieses Mal
verlor sie dabei auch noch ihre Brille und saß nun im Bachbett wie sonst
nur zuhause in der Badewanne. Aber trotz der kühlen Temperaturen wollte
sie partout nicht mehr aus dem Wasser, bis sie Ihre Brille wieder
gefunden hätte. Der mittlerweile auch herbei geeilte Leuewirt Günter
konnte sie dann doch dazu überreden, die vermeintliche Badewanne zu
verlassen, so dass die beiden patschnass und mit Dreck verschmiert
endlich ihren Heimweg fortsetzen konnten. Als Benedikt in dieser Nacht
heim kam, war er sehr entsetzt, als er die Schlammspur vor der Haustür
bis in Wehrles Schlafzimmer verfolgen konnte. Doch wundern tut ihn
eigentlich nichts mehr. Die verlorene Brille, übrigens, haben die beiden
dann am nächsten Tag in einer großen Suchaktion mit einem Rechen
tatsächlich wieder gefunden.
Und die Moral aus der Geschicht:
Ist der Heimweg mal mühsam und schwer,
waren die Flaschen wohl alle leer
Paragraph 5
Erst vor zwei Tagen feierte einer unserer Ehrenelfer seinen 60ten
Geburtstag in den Gewölben des Pirminskellers. Dazu lud er Freunde und
Familie ein, die die Einladung auch gern entgegen nahmen. Unter den
Gästen war auch sein Schwager Erwin, der bekannt dafür ist, dass er die
Umgebung, in der er sich befindet, sehr genau unter die Lupe nimmt, um
im gegebenen Fall eine interessante Entdeckung zu machen. Dazu musste
sich Erwin gar nicht weit vom Pirminskeller entfernen, da er schon in
der unmittelbaren Nachbarschaft das erste Mysterium entdeckte. Nach
einer kurzen, aber intensiven Analysephase kehrte er zurück in den
Keller, um Zappel, den allseits bekannten Wetterpropheten, auf seine
Entdeckung aufmerksam zu machen. Erwin meinte dann nur kurz und knapp:
"Du Zappel, ich find des ja prima, wenn die ne Zweigstelle von de
Touristinfo bei euch gegenüber aufmache, aber isch des sinnvoll die
Prospekte auf der Wetterseite auszulegen?"
Nach einer kurzen Aufklärung von Zappel, fiel es Erwin dann wie Schuppen
von den Augen, dass die Plakate und Prospekte wohl Teil der "Astellte"
der Kranzer anlässlich der Hochzeit von Simone und Harald waren.
Paragraph 6
Auch unser allseits bekannter SWR-Star aus der Mittelzellerstraße hat
sich dieses Jahr wieder gekonnt in Szene gesetzt. Nachdem sie zu Beginn
des Jahres den Hergete-Laufsteg erobert hatte, hat sie ihren Charme auch
im Herbst gekonnt eingesetzt, um die Männer des Winzervereins zu
bezirzen.
Um ihre Trauben auch bis zum Schluss im Auge zu behalten, ist das
Abliefern der Ernte ganz klar Claudias Sache. Erst wenn sie dann auf der
Rampe steht und die schweren Kisten in den Trichter hieven soll, bemerkt
sie immer wieder, dass eine kräftige Männerhand an dieser Stelle nicht
schlecht wäre. Da ihr Gatte Hans aber weiter in de Rebe schaffe muss,
braucht es eine neue Lösung. Aufgrund ihrer direkten und zielbewussten
Art, fällt es ihr dann aber nicht schwer gleich alle umher stehenden
Männer zusammenzurufen, um ihr zu helfen. Als diese dann den Kofferraum
ihres Wagens geöffnet hatten, starrten sie jedoch äußerst verwundert in
den leeren Kofferraum und fragten sich, wobei sie ihr denn nun
eigentlich helfen sollten. Doch noch erstaunter und erschrockener war
Claudia selbst, die in einer ihr selbst unbekannten Dynamik
schnellstmöglich in ihr Auto huschte, um die vergessenen Trauben zu
holen. Doch dem noch nicht genug. Da ihre Aufregung im dem Moment so
groß war und die Blicke aller Männer auf sie gerichtet waren, blieb sie
vor lauter Nervosität mit dem Auto am Pfosten des Vorbauzeltes hängen
und riss dieses einige Meter mit sich. Somit gelang ihr erneut wieder
einmal ein gelungener Auftritt, der ihre Fernsehqualitäten unter Beweis
stellte.
Paragraph 7
Große Erfolge müssen gefeiert werden, dachten sich die Alt-Herren
Fußballer, nachdem sie das Turnier in Weiterdingen gewonnen hatten. Als
sie als Preis dann auch noch eine riesige Salami überreicht bekamen,
beschlossen sie, zu dessen Verzehr bei Schlotzi im Schopf ein kleines
Sommerfest zu veranstalten. Ralf, ganz begeistert von dieser Idee,
dachte sich, dass eine Salami wohl doch etwas mager und einseitig für
ein Fest sei. Daher beauftragte er Michi noch ein paar Platten für das
Fest zu bestellen, um das Menü etwas vielfältiger und üppiger zu
gestalten. Als die Männer dann am Abend nach dem Training mit der Salami
in den Schopf kamen, waren sie alle hellauf begeisterst, als sie den
reichhaltig und liebevoll gedeckten Tisch sahen mit den drei riesigen
Vesperplatten. Doch die Begeisterung hielt dann leider nicht lange an.
Denn als sie die Alufolie von drei großen Vesperplatten weg nahmen,
entdeckten sie zu ihrem großen Erstaunen nur drei dick belegte
Salamiplatten. Somit blieb den Männern nichts anderes übrig, als den
ganzen Abend nur Salami in allen Variationen zu essen.
Paragraph 8
Schöner kann man es nicht haben, denkt man sich, wenn man die Burgstraße
hinab läuft und Sabine und Franz im Garten sitzen sieht, wie sie die
großartige Aussicht auf das Münster genießen. Aber Sabine und Franz
dachten sich eines Samstagnachtmittags, als sie gerade mal wieder im
Garten saßen, dass sie endlich mal wieder etwas Spannendes erleben
möchten. Da kamen sie urplötzlich auf die großartige Idee, dass sie mal
wieder ins Kaufland fahren könnten, da sei samstags ja immer was los.
Gesagt, getan. Im Kaufland angekommen wühlten sie sich durch die Regale
und kämpften mit den Schweizern um das letzte halbe Pfund Butter.
Endlich am Ende angekommen, erschraken sie vor der riesigen Schlange,
die sich vor ihnen befand. Nachdem sie sich eine halbe Stunde lang nur
zentimeterweise mit ihrem Wagen vorwärts bewegt hatten, waren sie Gott
froh endlich an der Kasse angekommen zu sein. Sabine begann die Sachen
hektisch auf das Laufband zu legen, da die Schweizer von hinten schon
drückten, als sie plötzlich einen Vibrator mit gefühlsechten Noppen in
der Hand hielt. Verwundert und irritiert meinte sie zur Verkäuferin,
dass das ausversehen in den Wagen gerutscht sein muss. Das möchte sie
nicht kaufen. Auch Franz hielt plötzlich ein Bibi und Tina Stickerheft
in der Hand und meinte zur Sabine, ob sie das kaufen möchte. Und auch
dieses gaben sie dann bei der Kassiererin ab und meinten, dass es
irgendwie dazwischen gerutscht sein muss. Nach Beendigung des
erlebnisreichen Einkaufs waren Sabine und Franz doch froh als sie
endlich wieder zuhause waren. Doch das größte Erlebnis sollte ihnen noch
bevorstehen. Denn erst als sie in Ruhe ihren Einkauf auspackten,
bemerkten sie, dass nicht nur der Vibrator mit gefühlsechten Noppen und
das Bibi und Tina Stickerheft nicht von ihnen waren, sonder auch der
komplette Rest des Einkaufs.
Und die Moral von der Geschicht:
Willst du im Kaufland was Besonderes erleben,
musst du den Einkaufswagen des Nachbars nehmen.
Paragraph 9
Der Vater eines Oberzeller Elferrates wollte seiner Familie eine große
Freude bereiten. Während diese sich auf dem sonntäglichen Spaziergang
befand, wollte er bereits daheim den Kaffeetisch richten und den Kaffee
vorbereiten. Franz hatte gerade den Tisch akkurat gedeckt, da sah er die
anderen bereits durch das Fenster wieder heimkommen. Daraufhin begab er
sich in die Küche, um sich um den Kaffee zu kümmern. Kurz nachdem Franz
auf den Knopf des Kaffee-Vollautomaten gedrückt hatte, erschallte das
unangenehme Geräusch, das signalisiert, dass keine Kaffeebohnen mehr im
Behälter sind. Normalerweise würde Renate an dieser Stelle geschwind die
Bohnen aus dem Schrank holen und sie nachfüllen. Doch für Franz
entwickelte sich daraus eher eine "Mission Impossible". Nachdem er
endlich eine Büchse gefunden hatte, deren Inhalt einigermaßen wie
Kaffeebohnen aussah, füllt er diese in den Automaten. Als die erste
Tasse durch den Automaten geflossen war, dachte sich Franz bereits, dass
der Geruch doch etwas seltsam sei. Trotzdem hatte er keine Hemmungen,
diesen seiner Familie zu kredenzen. Als Klugi dann den ersten Schluck
aus seiner Tasse genommen hatte, fing er an zu schmunzeln und meinte nur
ganz leise zu seinem Vater: "Miau". Somit war Franz relativ schnell
klar, dass er die Kaffeebohnen wohl mit dem Trockenfutter der Muschi
verwechselt hatte.
Paragraph 10
Ein Reichenauer Alt-Elfer und passionierter Autoschrauber wollte seiner
Gattin einen großen Wunsch erfüllen. Diese hängt ihm nämlich schon seit
Jahren in den Ohren, dass sie im Winter das ständige Kratzen am Auto und
das Frieren bis es warm wird, endgültig satt habe. Er solle sich doch
mal Gedanken darüber machen, wie man das Problem beheben könnte. Letztes
Jahr war es dann endlich soweit. Jochen kam auf eine zündende Idee. Er
würde seiner Regine einfach eine spitzen Standheizung einbauen, dann
würde es immer schön warm sein, wenn sie losfahren möchte. Begeistert
von der Idee, freute sich Regine schon auf den Morgen, an dem sie in
einem mollig warmen Auto zum Markant brausen würde. Als es dann soweit
war, genoss sie die erste beheizte Fahrt mit dem Auto und fuhr ganz
stolz auf dem Markantparkplatz mit dem Gedanken, dass sie gleich
berichten werde, dass sie eine tolle Standheizung im Auto habe und nun
gar nicht mehr frieren müsse. Doch als sie aus dem Auto ausstieg, sahen
Friedel und Johannes sie ganz verstört an und meinten zu ihr, warum sie
denn eine Steckdose hinter ihrem Auto herziehen würde. Elegant sähe das
nämlich nicht aus. Erst in diesem Moment erinnerte sich Regine an den
Satz ihres Mannes, dass sie nicht vergessen solle, den Stecker für die
Standheizung herauszuziehen, bevor sie losfahre.
Und so platze für Regine der Traum vom mollig warmen Auto schneller als
ihr lieb war.
Paragraph 11
Jeder Anfang ist schwer…denkt sich im Nachhinein ein junges Reichenauer
Pärchen, das sich ganz spontan entschlossen hatte, im Februar diesen
Jahres zusammenzuziehen. "Was andere können, müssten wir doch auch
schaffen", dachten sich Sarah und Philipp und packten ihre sieben Sachen
in ein paar wenigen Stunden zusammen und begannen ihren Umzug mit frohem
Mutes. Nachdem der Umzug dann endlich geschafft war und die Wohnung
einigermaßen provisorisch eingerichtet war, sind sie glücklich und
erleichtert auf das Sofa gefallen und dachten sich, dass sie das
Schlimmste wohl hinter sich hätten. Doch zu diesem Zeitpunkt wussten sie
noch nicht, dass die wirklich schwierigen Aufgaben erst noch vor ihnen
lagen.
Da beide passionierte heiße Schocki-Trinker sind, ergab sich das erste
Problem bereits am nächsten Morgen als sie bemerkten, dass sie keine
Mikrowelle haben, um die Milch aufzuwärmen. Aus lauter Ratlosigkeit rief
Sarah der Jasmin an, um von ihr einen "heißen" Tip zu bekommen, wie sie
denn jetzt die Schocki warm bekommen könnten. Jasmin verstand nicht ganz
das wirkliche Problem und meinte nur zu ihr: "Dann mach sie doch auf dem
Herd warm." Als Sarah dann antwortete: "Bist du dir sicher?", war Jasmin
zwar etwas irritiert meinte aber nur "Ha ja, klar!" und legte dann auf.
Daraufhin nahm Sarah zielstrebig zwei Tassen aus dem Schrank, füllte sie
mit Milch, mischte den Kaba darunter und stellte die zwei Tassen direkt
auf den Herd. Beide saßen nun vor den zwei Tassen auf dem Herd und
fragten sich, wie lange das nun gehen mag. Als dann plötzlich eine Tasse
zu vibrieren begann und die andere Tasse Risse bekam, wurden die Zwei
stutzig und brachen das "Projekt Schocki" ab und fuhren zur Mama Bärbel,
um dort die lang ersehnte heiße Schocki zu trinken.
Und die Moral aus der Geschicht:
Ist die Zubereitung der Schocki ein hartes Stück,
musst du zu deiner Mami zurück
Paragraph 12
Auch die sterbenden Schwäne aus dem Rio-Lobo waren wieder im Sinne der
Narretei unterwegs. Anlass dafür war das letztjährige Schlachtfest der
Elfer. Nachdem allen die Leber- und Blutwürste geschmeckte hatten und
sie mit viel Bier, Wein und Schnaps begossen wurden, wollte sich das
Ehepaar Wehrle mal wieder auf den Heimweg begeben. Hierbei sollte es
dieses Mal zu keinen Komplikationen kommen, da sie wussten, dass kein
seichtes Gewässer ihren Weg kreuzen würde. Dennoch war anscheinend nicht
zu übersehen, dass Wehrles von einem feucht-fröhlichen Fest kamen, denn
ihr Sohnemann Meinrad fuhr zufällig an ihnen mit dem Auto vorbei und
erkannte schon von Weitem, dass seine Eltern wohl auf dem Heimweg waren.
Deshalb blieb er kurz stehen und wollte fragen, ob er sie heimfahren
solle. Doch bevor er nur zur Frage ansetzen konnte, hatten es sich die
beiden schon auf der Rückbank gemütlich gemacht und sich freundlich im
Voraus für die Mitnahme bedankt. Daheim setzte Meinrad seine Eltern ab
und fuhr zu sich in die Mittelzeller Straße zurück.
Am nächsten Tag war dann die ganze Familie Wehrle zum Mittagessen
verabredet. Meinrad wollte dann doch noch nachfrage, wie denn eigentlich
das Schlachtfest gewesen sei. Aniceta meinte dann nur kurz: "Ha, es war
scho recht, aber es Bescht war, dass üs en junge Mah hät homgfahre und
des sogar bis vor Dürre". Meinrad meinte daraufhin nur kurz und trocken:
"Mamme, des war ich!!!"
Und so wurde auch dieser Heimweg für Familie Wehrle ein unvergessliches
Erlebnis.
Diese Veröffentlichungen sind von Elferrat genehmigt und werden hiermit ins Goldene Buch der Narretei aufgenommen, um den späteren Geschlechtern die lustigen Streiche des vergangenen Jahres in steter Erinnerung zu halten.
Insel Reichenau, im Jahr 2014.
Ho Narro!!!
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