Narrenbuch 2014

Das Narrenbuch des Narrenvereins Grundel hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Geschichten der närrischen Insel mit seinen Bewohnern zu protokollieren, um die wichtigsten Ereignisse und selbst gemachten Dummheiten aufzuzeichnen. Daher wurden im Jahr 2014 folgende Paragraphen verlesen:

 

Paragraph 1


Ostersonntag, 9. 35 Uhr in Oberzell. Die Sonne scheint, die Glocken läuten und die Oberzellerinnen und Oberzeller spazieren gemütlich in Richtung Kirche in großer Vorfreude auf den Gottesdienst. An diesem Ostersonntag sollte der Oberzeller Kirchenchor eine besonders schöne Messe zum Besten bringen und alle Kirchgänger waren schon sehr gespannt.
Zur gleichen Zeit im Hause einer Oberzeller Elferfamilie. Papa Klugi weckt liebevoll seine Kinder zum Frühstück, während seine Frau Petty die Eingangstöne des Kyries unter der Dusche zwitschert, um sich auf die bevorstehende Messe vorzubereiten.
Zurück zur Oberzeller Kirche: Inzwischen wartet der Oberzeller Kirchenchor schon ganz ungeduldig auf sein Dirigentin Patricia, die normalerweise immer pünktlich zum Einsingen erscheint. Um die nervösen und ungeduldigen Gemüter zu besänftigen, beschließt Doris, das jungfräuliche Blumenmädchen, das Kommando zu übernehmen und trällert mit ihren Chorkollegen die höchsten Tonleitern rauf und runter.
Völlig unberührt von der Hektik, die sich in der Oberzeller Kirche aufgebaut hatte, sitzt Familie Klug gemütlich und tiefenentspannt am Frühstückstisch, bis plötzlich das Telefon klingelt. Petty schlendert seelenruhig zum Telefon und wird dann von einer hektischen Stimme aus ihrer Ruhe gerissen: "Petty, wo bleibt ihr, in 10 Minute isch Kirch. Alle warte!!!"
Fassungslos schmeißt sie das Telefon zur Seite, packt Kind und Kegel und rast schnurstracks zur Oberzeller Kirche. Aufgrund von Parkplatznöten, bleibt ihr jedoch keine andere Wahl, als direkt neben einem Acker zu parken. Vor lauter Chaos und Hektik, stolpert der kleine Elias dann auch noch zum Auto heraus und fällt mit voller Montur in die riesen Pfütze, die sich zwischen Acker und Auto befand. Nachdem Petty dann nochmals heim gefahren ist und Elias flott die Kleidung gewechselt hat, kommt sie dann gerade rechtzeitig in die Kirche, um das Eingangslied einzustimmen.
Und als Merksatz bleibt ihnen übrig:
Ach wie gut, dass Familie Klug nicht weiß, dass ich immer schon Sommerzeit heiß.
 

 

 


Paragraph 2


Wir bleiben in den heiligen Gemäuern der Oberzeller Kirche. Diese werden von unserer fürsorglichen und fleißigen Mesnerin Hanni liebevoll betreut und gepflegt. Diese befand sich eines Abends nach der Messe noch im Seitenschiff der Kirche und staubte diverse Heiligenfiguren ab. Währenddessen verließ Pfarrer Dannenmeyer die Kirche auf leisen Sohlen und schloss dabei alle Türen, im Glauben, dass auch Hanni sich schon längst auf dem Heimweg befinde. Doch diese verfolgte immer noch ihre Lieblingsbeschäftigung und merkte erste dann, als sie die Kirche verlassen wollte, dass alle Türen verschlossen waren. Das große Problem dabei war, dass sie selbst ihren Schlüssel vergessen hatte. Völlig ratlos begann sie ein Stoßgebet loszuschicken, um Rat von oben zu erhalten. Und in der Tat, die Lösung ihres Problems befand sich wirklich einige Meter über ihr. Ohne lange zu überlegen, schaltete Hanni alle Kirchenglocken ein, in der Hoffnung, dass sich irgendjemand wundern würde, warum zu so später Stunde ein volles Glockengeläut zu hören sei. Nach sage und schreibe 20 Minuten vollem Glockengeläut kam dann endlich die Rettung und der zuverlässige Hermann öffnete ihr die Türe.
Daher merke:
Willst du die Aufmerksamkeit der Auer erregen,
musst du nur alle Glocken bewegen
 

 



Paragraph 3

 
Auch die Reichenauer Geistlichkeit lässt es sich nicht nehmen, ins goldene Buch der Narretei aufgenommen zu werden. So sorgte Pater Hugo erst vor einer Woche für seinen ersten Eintrag.
Dieser befand sich früh morgens mit dem Auto auf dem Weg nach Konstanz, um seinen Mitpater Stefan an den Bahnhof zu bringen. Auf der Rückfahrt begann sein Auto plötzlich komische Geräusche zu machen und auf Höhe der Kläranlage kam es dann trotz göttlichem Beistand zum Stillstand des Wagens. Da er zu diesem Zeitpunkt noch nicht im Besitz eines Handys war, beschloss er nach kurzer, geistreicher Überlegung, das Auto mitten auf der Straße stehen zu lassen und zu Fuß auf die Reichenau zu marschieren, anstatt 200 m zurück zur nächsten Tankstelle zu laufen, um dort nach Rat zu fragen. Ob das wohl mit seiner etwas schüchternen Art zu tun hat, bleibt an dieser Stelle noch offen. Jedenfalls endete nach anderthalb stündigem Pilgermarsch seine Durststrecke bei Guido Beck, der mit ihm dann zurück zum Problemkind fuhr. Dort hatte sich inzwischen ein großes Polizeiaufgebot gebildet, das auf der Suche nach dem Besitzer des Wagens war. Die Verwunderung der Polizei war dann doch sehr groß, als dann plötzlich ein Pater vor ihnen stand, da sich ihre Gedanken kurz zuvor noch eher um einem Drogendealer, Geldschmuggler oder Bankräuber gedreht haben. Nachdem die Polizisten dann das Wesen des Paters kennengelernt hatten, war ihnen schnell klar, dass er wohl die größte Unschuld an diesem ganzen Aufstand hatte.
 

 

 


Paragraph 4


Oans zwoa g'suffa dachten sich Karl und Aniceta und begaben sich fröhlich und mit großer Vorfreude auf den Weg zum Leue. Dort fand auch dieses Jahr wieder das berühmt berüchtigte Oktoberfest statt. Nach einem zünftigen Abend, mit viel Musik, guter Stimmung und zahlreichen Maß begaben sich die beiden in ihren schicken Trachten auf dem schnellsten Wege schnurgerade nach Hause. Doch aus dem schnurgerade wurde immer mehr ein zick-zack, je näher sie sich der Brücke über den Rio-Lobo näherten. Als sie dann kurz davor waren haben sie trotz ziemlicher, aber nicht völliger Dunkelheit die Brücke knapp verfehlt und landeten beide im feucht-kühlen Nass. Kurz danach kam Schlotzi aus dem Leue und wollte, bevor er den Heimweg antrat, sich an dem besagten Bach noch seiner Notdurft entledigen. Da hörte er auch schon von Weitem die verzweifelt im Dreck steckenden Jatters, sich gegenseitig Tipps zuschreien. Nachdem Schlotzi sogleich die dringend nötigen Rettungsmassnahmen eingeleitet hatte und Aniceta relativ bald aus dem Morast befreit war, ging diese, während Schlotzi sich noch um Karl kümmerte, schon mal über die Brücke Richtung Heimat. Völlig außer sich rief sie ihrem Karl nur noch hinterher, dass er doch endlich kommen möge. Da dieser den erlittenen Schock aber erst noch verdauen musste, kam Aniceta wieder zurück, um von der anderen Seite des Baches ihren Mann aus dem Bach zu hieven, wobei sie sofort selbst wieder schnur stracks im Bach landete. Doch dieses Mal verlor sie dabei auch noch ihre Brille und saß nun im Bachbett wie sonst nur zuhause in der Badewanne. Aber trotz der kühlen Temperaturen wollte sie partout nicht mehr aus dem Wasser, bis sie Ihre Brille wieder gefunden hätte. Der mittlerweile auch herbei geeilte Leuewirt Günter konnte sie dann doch dazu überreden, die vermeintliche Badewanne zu verlassen, so dass die beiden patschnass und mit Dreck verschmiert endlich ihren Heimweg fortsetzen konnten. Als Benedikt in dieser Nacht heim kam, war er sehr entsetzt, als er die Schlammspur vor der Haustür bis in Wehrles Schlafzimmer verfolgen konnte. Doch wundern tut ihn eigentlich nichts mehr. Die verlorene Brille, übrigens, haben die beiden dann am nächsten Tag in einer großen Suchaktion mit einem Rechen tatsächlich wieder gefunden.
Und die Moral aus der Geschicht:
Ist der Heimweg mal mühsam und schwer,
waren die Flaschen wohl alle leer
 

 



Paragraph 5


Erst vor zwei Tagen feierte einer unserer Ehrenelfer seinen 60ten Geburtstag in den Gewölben des Pirminskellers. Dazu lud er Freunde und Familie ein, die die Einladung auch gern entgegen nahmen. Unter den Gästen war auch sein Schwager Erwin, der bekannt dafür ist, dass er die Umgebung, in der er sich befindet, sehr genau unter die Lupe nimmt, um im gegebenen Fall eine interessante Entdeckung zu machen. Dazu musste sich Erwin gar nicht weit vom Pirminskeller entfernen, da er schon in der unmittelbaren Nachbarschaft das erste Mysterium entdeckte. Nach einer kurzen, aber intensiven Analysephase kehrte er zurück in den Keller, um Zappel, den allseits bekannten Wetterpropheten, auf seine Entdeckung aufmerksam zu machen. Erwin meinte dann nur kurz und knapp: "Du Zappel, ich find des ja prima, wenn die ne Zweigstelle von de Touristinfo bei euch gegenüber aufmache, aber isch des sinnvoll die Prospekte auf der Wetterseite auszulegen?"
Nach einer kurzen Aufklärung von Zappel, fiel es Erwin dann wie Schuppen von den Augen, dass die Plakate und Prospekte wohl Teil der "Astellte" der Kranzer anlässlich der Hochzeit von Simone und Harald waren.
 

 



Paragraph 6


Auch unser allseits bekannter SWR-Star aus der Mittelzellerstraße hat sich dieses Jahr wieder gekonnt in Szene gesetzt. Nachdem sie zu Beginn des Jahres den Hergete-Laufsteg erobert hatte, hat sie ihren Charme auch im Herbst gekonnt eingesetzt, um die Männer des Winzervereins zu bezirzen.
Um ihre Trauben auch bis zum Schluss im Auge zu behalten, ist das Abliefern der Ernte ganz klar Claudias Sache. Erst wenn sie dann auf der Rampe steht und die schweren Kisten in den Trichter hieven soll, bemerkt sie immer wieder, dass eine kräftige Männerhand an dieser Stelle nicht schlecht wäre. Da ihr Gatte Hans aber weiter in de Rebe schaffe muss, braucht es eine neue Lösung. Aufgrund ihrer direkten und zielbewussten Art, fällt es ihr dann aber nicht schwer gleich alle umher stehenden Männer zusammenzurufen, um ihr zu helfen. Als diese dann den Kofferraum ihres Wagens geöffnet hatten, starrten sie jedoch äußerst verwundert in den leeren Kofferraum und fragten sich, wobei sie ihr denn nun eigentlich helfen sollten. Doch noch erstaunter und erschrockener war Claudia selbst, die in einer ihr selbst unbekannten Dynamik schnellstmöglich in ihr Auto huschte, um die vergessenen Trauben zu holen. Doch dem noch nicht genug. Da ihre Aufregung im dem Moment so groß war und die Blicke aller Männer auf sie gerichtet waren, blieb sie vor lauter Nervosität mit dem Auto am Pfosten des Vorbauzeltes hängen und riss dieses einige Meter mit sich. Somit gelang ihr erneut wieder einmal ein gelungener Auftritt, der ihre Fernsehqualitäten unter Beweis stellte.




Paragraph 7


Große Erfolge müssen gefeiert werden, dachten sich die Alt-Herren Fußballer, nachdem sie das Turnier in Weiterdingen gewonnen hatten. Als sie als Preis dann auch noch eine riesige Salami überreicht bekamen, beschlossen sie, zu dessen Verzehr bei Schlotzi im Schopf ein kleines Sommerfest zu veranstalten. Ralf, ganz begeistert von dieser Idee, dachte sich, dass eine Salami wohl doch etwas mager und einseitig für ein Fest sei. Daher beauftragte er Michi noch ein paar Platten für das Fest zu bestellen, um das Menü etwas vielfältiger und üppiger zu gestalten. Als die Männer dann am Abend nach dem Training mit der Salami in den Schopf kamen, waren sie alle hellauf begeisterst, als sie den reichhaltig und liebevoll gedeckten Tisch sahen mit den drei riesigen Vesperplatten. Doch die Begeisterung hielt dann leider nicht lange an. Denn als sie die Alufolie von drei großen Vesperplatten weg nahmen, entdeckten sie zu ihrem großen Erstaunen nur drei dick belegte Salamiplatten. Somit blieb den Männern nichts anderes übrig, als den ganzen Abend nur Salami in allen Variationen zu essen.




Paragraph 8


Schöner kann man es nicht haben, denkt man sich, wenn man die Burgstraße hinab läuft und Sabine und Franz im Garten sitzen sieht, wie sie die großartige Aussicht auf das Münster genießen. Aber Sabine und Franz dachten sich eines Samstagnachtmittags, als sie gerade mal wieder im Garten saßen, dass sie endlich mal wieder etwas Spannendes erleben möchten. Da kamen sie urplötzlich auf die großartige Idee, dass sie mal wieder ins Kaufland fahren könnten, da sei samstags ja immer was los. Gesagt, getan. Im Kaufland angekommen wühlten sie sich durch die Regale und kämpften mit den Schweizern um das letzte halbe Pfund Butter. Endlich am Ende angekommen, erschraken sie vor der riesigen Schlange, die sich vor ihnen befand. Nachdem sie sich eine halbe Stunde lang nur zentimeterweise mit ihrem Wagen vorwärts bewegt hatten, waren sie Gott froh endlich an der Kasse angekommen zu sein. Sabine begann die Sachen hektisch auf das Laufband zu legen, da die Schweizer von hinten schon drückten, als sie plötzlich einen Vibrator mit gefühlsechten Noppen in der Hand hielt. Verwundert und irritiert meinte sie zur Verkäuferin, dass das ausversehen in den Wagen gerutscht sein muss. Das möchte sie nicht kaufen. Auch Franz hielt plötzlich ein Bibi und Tina Stickerheft in der Hand und meinte zur Sabine, ob sie das kaufen möchte. Und auch dieses gaben sie dann bei der Kassiererin ab und meinten, dass es irgendwie dazwischen gerutscht sein muss. Nach Beendigung des erlebnisreichen Einkaufs waren Sabine und Franz doch froh als sie endlich wieder zuhause waren. Doch das größte Erlebnis sollte ihnen noch bevorstehen. Denn erst als sie in Ruhe ihren Einkauf auspackten, bemerkten sie, dass nicht nur der Vibrator mit gefühlsechten Noppen und das Bibi und Tina Stickerheft nicht von ihnen waren, sonder auch der komplette Rest des Einkaufs.
Und die Moral von der Geschicht:
Willst du im Kaufland was Besonderes erleben,
musst du den Einkaufswagen des Nachbars nehmen.
 




Paragraph 9


Der Vater eines Oberzeller Elferrates wollte seiner Familie eine große Freude bereiten. Während diese sich auf dem sonntäglichen Spaziergang befand, wollte er bereits daheim den Kaffeetisch richten und den Kaffee vorbereiten. Franz hatte gerade den Tisch akkurat gedeckt, da sah er die anderen bereits durch das Fenster wieder heimkommen. Daraufhin begab er sich in die Küche, um sich um den Kaffee zu kümmern. Kurz nachdem Franz auf den Knopf des Kaffee-Vollautomaten gedrückt hatte, erschallte das unangenehme Geräusch, das signalisiert, dass keine Kaffeebohnen mehr im Behälter sind. Normalerweise würde Renate an dieser Stelle geschwind die Bohnen aus dem Schrank holen und sie nachfüllen. Doch für Franz entwickelte sich daraus eher eine "Mission Impossible". Nachdem er endlich eine Büchse gefunden hatte, deren Inhalt einigermaßen wie Kaffeebohnen aussah, füllt er diese in den Automaten. Als die erste Tasse durch den Automaten geflossen war, dachte sich Franz bereits, dass der Geruch doch etwas seltsam sei. Trotzdem hatte er keine Hemmungen, diesen seiner Familie zu kredenzen. Als Klugi dann den ersten Schluck aus seiner Tasse genommen hatte, fing er an zu schmunzeln und meinte nur ganz leise zu seinem Vater: "Miau". Somit war Franz relativ schnell klar, dass er die Kaffeebohnen wohl mit dem Trockenfutter der Muschi verwechselt hatte.
 




Paragraph 10


Ein Reichenauer Alt-Elfer und passionierter Autoschrauber wollte seiner Gattin einen großen Wunsch erfüllen. Diese hängt ihm nämlich schon seit Jahren in den Ohren, dass sie im Winter das ständige Kratzen am Auto und das Frieren bis es warm wird, endgültig satt habe. Er solle sich doch mal Gedanken darüber machen, wie man das Problem beheben könnte. Letztes Jahr war es dann endlich soweit. Jochen kam auf eine zündende Idee. Er würde seiner Regine einfach eine spitzen Standheizung einbauen, dann würde es immer schön warm sein, wenn sie losfahren möchte. Begeistert von der Idee, freute sich Regine schon auf den Morgen, an dem sie in einem mollig warmen Auto zum Markant brausen würde. Als es dann soweit war, genoss sie die erste beheizte Fahrt mit dem Auto und fuhr ganz stolz auf dem Markantparkplatz mit dem Gedanken, dass sie gleich berichten werde, dass sie eine tolle Standheizung im Auto habe und nun gar nicht mehr frieren müsse. Doch als sie aus dem Auto ausstieg, sahen Friedel und Johannes sie ganz verstört an und meinten zu ihr, warum sie denn eine Steckdose hinter ihrem Auto herziehen würde. Elegant sähe das nämlich nicht aus. Erst in diesem Moment erinnerte sich Regine an den Satz ihres Mannes, dass sie nicht vergessen solle, den Stecker für die Standheizung herauszuziehen, bevor sie losfahre.
Und so platze für Regine der Traum vom mollig warmen Auto schneller als ihr lieb war.




Paragraph 11


Jeder Anfang ist schwer…denkt sich im Nachhinein ein junges Reichenauer Pärchen, das sich ganz spontan entschlossen hatte, im Februar diesen Jahres zusammenzuziehen. "Was andere können, müssten wir doch auch schaffen", dachten sich Sarah und Philipp und packten ihre sieben Sachen in ein paar wenigen Stunden zusammen und begannen ihren Umzug mit frohem Mutes. Nachdem der Umzug dann endlich geschafft war und die Wohnung einigermaßen provisorisch eingerichtet war, sind sie glücklich und erleichtert auf das Sofa gefallen und dachten sich, dass sie das Schlimmste wohl hinter sich hätten. Doch zu diesem Zeitpunkt wussten sie noch nicht, dass die wirklich schwierigen Aufgaben erst noch vor ihnen lagen.
Da beide passionierte heiße Schocki-Trinker sind, ergab sich das erste Problem bereits am nächsten Morgen als sie bemerkten, dass sie keine Mikrowelle haben, um die Milch aufzuwärmen. Aus lauter Ratlosigkeit rief Sarah der Jasmin an, um von ihr einen "heißen" Tip zu bekommen, wie sie denn jetzt die Schocki warm bekommen könnten. Jasmin verstand nicht ganz das wirkliche Problem und meinte nur zu ihr: "Dann mach sie doch auf dem Herd warm." Als Sarah dann antwortete: "Bist du dir sicher?", war Jasmin zwar etwas irritiert meinte aber nur "Ha ja, klar!" und legte dann auf. Daraufhin nahm Sarah zielstrebig zwei Tassen aus dem Schrank, füllte sie mit Milch, mischte den Kaba darunter und stellte die zwei Tassen direkt auf den Herd. Beide saßen nun vor den zwei Tassen auf dem Herd und fragten sich, wie lange das nun gehen mag. Als dann plötzlich eine Tasse zu vibrieren begann und die andere Tasse Risse bekam, wurden die Zwei stutzig und brachen das "Projekt Schocki" ab und fuhren zur Mama Bärbel, um dort die lang ersehnte heiße Schocki zu trinken.
Und die Moral aus der Geschicht:
Ist die Zubereitung der Schocki ein hartes Stück,
musst du zu deiner Mami zurück

 



Paragraph 12


Auch die sterbenden Schwäne aus dem Rio-Lobo waren wieder im Sinne der Narretei unterwegs. Anlass dafür war das letztjährige Schlachtfest der Elfer. Nachdem allen die Leber- und Blutwürste geschmeckte hatten und sie mit viel Bier, Wein und Schnaps begossen wurden, wollte sich das Ehepaar Wehrle mal wieder auf den Heimweg begeben. Hierbei sollte es dieses Mal zu keinen Komplikationen kommen, da sie wussten, dass kein seichtes Gewässer ihren Weg kreuzen würde. Dennoch war anscheinend nicht zu übersehen, dass Wehrles von einem feucht-fröhlichen Fest kamen, denn ihr Sohnemann Meinrad fuhr zufällig an ihnen mit dem Auto vorbei und erkannte schon von Weitem, dass seine Eltern wohl auf dem Heimweg waren. Deshalb blieb er kurz stehen und wollte fragen, ob er sie heimfahren solle. Doch bevor er nur zur Frage ansetzen konnte, hatten es sich die beiden schon auf der Rückbank gemütlich gemacht und sich freundlich im Voraus für die Mitnahme bedankt. Daheim setzte Meinrad seine Eltern ab und fuhr zu sich in die Mittelzeller Straße zurück.
Am nächsten Tag war dann die ganze Familie Wehrle zum Mittagessen verabredet. Meinrad wollte dann doch noch nachfrage, wie denn eigentlich das Schlachtfest gewesen sei. Aniceta meinte dann nur kurz: "Ha, es war scho recht, aber es Bescht war, dass üs en junge Mah hät homgfahre und des sogar bis vor Dürre". Meinrad meinte daraufhin nur kurz und trocken: "Mamme, des war ich!!!"
Und so wurde auch dieser Heimweg für Familie Wehrle ein unvergessliches Erlebnis.

 

Diese Veröffentlichungen sind von Elferrat genehmigt und werden hiermit ins Goldene Buch der Narretei aufgenommen, um den späteren Geschlechtern die lustigen Streiche des vergangenen Jahres in steter Erinnerung zu halten.

Insel Reichenau, im Jahr 2014.

Ho Narro!!!


 
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