Paragraph 1
Anlässlich des 75-jährigen Jubiläums
unserer hiesigen Feuerwehr, bekam diese von unserer Nachbargemeinde
Allensbach eine Festsau geschenkt. Doch trotz einer fürsorglichen
Betreuung vermisste sie ihre schweinische Heimat und suchte schnell das
Jenseits auf.
Daraufhin stellt sich
jedoch die Frage: Wohin mit der toten Sau?
Für diesen äußerst
diffizilen Spezialeinsatz kam nur die Führungsriege der Feuerwehr in
Frage. Somit begaben sich der Kommandant und sein Stellvertreter auf den
Abfallhof nach Radolfzell, wo sich anscheinend tierische Abfälle
entsorgen ließen. Doch vor Ort irrten sie ratlos umher, auf der Suche
nach einem passenden Abfallbehältnis. Das einzige, was sie fanden, war
ein nicht allzu großer Otto gefüllt mit allerlei toten Kleintieren. Als
sie die Sau in die Tonne gehievt hatten, bemerkten sie, dass sich der
Deckel nicht mehr schließen ließ und der Kopf der Sau noch heraus
schaute. Daraufhin wühlten sie kräftig im Otto herum, um für die Sau
Platz zu schaffen. Dabei entdeckten sie eine dick gefüllte „Saubloder“.
Die Versuchung mit dieser „Saubloder“ zu spielen war so groß, dass sie
es sich nicht nehmen ließen, darauf rumzudrücken. Doch zum Erschrecken
beider, ließ diese unerwartet schnell nach und platzt in Andys Händen
wie eine Bombe auf, sodass sein Gesicht kaum noch zu erkennen war.
Danach war die Sauerei außerhalb des Ottos wesentlich größer als darin
und die beiden Feuerwehrmänner kehrten mir einer größeren Schweinerei
auf die Insel zurück als dass sie sie zuvor verlassen hatten. Also Andy
merke dir: Willst du mit der „Bloter“ spielen, musst du auf einen
anderen zielen.
Paragraph 2
Ein Reichenauer Postbeamter, Sänger der
Badenia und aktives Kolping-Mitglied hatte einen äußerst wichtigen
Termin in Kirchenhausen wahrzunehmen. Um an der dort stattfindenden
Sitzung der Gewerkschaft teilzunehmen, sagte er drei weitere Termine auf
der Reichenau ab, die sich an gutem Essen und netter Geselligkeit kaum
überbieten ließen. Dennoch hatte der Termin in Kirchenhausen für
unseren Postle äußerste Priorität. Als Pirmin dann in Kirchenhausen
ankam war das Staunen groß als ihm mittgeteilt wurde, dass das Treffen
verschoben wurde und er völlig umsonst den weiten Weg auf sich genommen
hatte. Außerdem hätte er nur seine Mails abrufen müssen, um zu wissen,
dass das Treffen an diesem Tag verschoben wurde. Demnach lautet hier das
Motto: Willst du ein gutes Fest verpassen, musst du mit Pirmin die Au
verlassen.
Paragraph 3
Zur großen Freude unserer aufgeweckten
Barbara, die Lebensabschnittsgefährtin unseres „Ziebele“, näherte sich
wieder die vorweihnachtliche Zeit. Da das Christbaumschmücken eine ihrer
großen Leidenschaften ist, lässt sie sich auch jedes Jahr wieder etwas
Neues einfallen, um ihren Baum in voller Pracht erscheinen zu lassen. In
diesem Jahr sollte eine neue LED-Beleuchtung den Baum zum Erstrahlen
bringen. In einer intensiven und fachmännischen Beratung, ließ sie sich
extra dunkle und matte Christbaumkugeln empfehlen, die im intensiven
Licht der LED-Beleuchtung erst so richtig zur Geltung kommen sollten.
Mit vollem Elan dekorierte sie den Baum und drapierte die Beleuchtung
gekonnt um die gewöhnungsbedürftigen Kugeln. Als es dann an Weihnachten
zum großen Augenblick der Erleuchtung kommen sollte, blieb der Baum
jedoch finster, da niemand wusste, wie man die LED-Lämpchen an bekommt.
Die einzige Erleuchtung, die es an diesem Abend noch gab, war die
Tatsache, dass die Fernbedienung zur LED-Beleuchtung wohl mit der
Verpackung in den Mülleimer gewandert sein musste. Somit wurde es zu
einem ziemlich dusteren Weihnachtsfest, da nicht einmal die dunklen
Kugeln dem Baum einen farblichen Akzent geben konnten.
Paragraph 4
Auch die jüngere Generation im Hause Blum lässt
sich einen Eintrag ins Narrenbuch nicht nehmen.
Wie jedes Jahr mussten für den Weißen Sonntag
zahlreiche Geschenke für die Kommunionkinder verpackt werden. Da die
gewissenhafte und fleißige Michi die Geschenke unbedingt am Weißen
Sonntagmorgen verteilen wollte, ihr Zeitmanagement aber des Öfteren zu
wünschen übrig lässt, wusste sie, dass sie wohl eine Nachtschicht
einlegen müsse. Da sie jedes Geschenk individuell mit Schleifchen und
Blümchen dekorierte und viel Liebe in die Arbeit steckte, ging der
Arbeitseinsatz bis in die Morgenstunden. Am nächsten Morgen wurde der
muntere Ralf darum gebeten, die Geschenke schon mal ins Auto zu bringen,
während sich Michi fertig machte. Da Michi dann doch etwas schleppend in
die Gänge kam und der aktive Ralf sich zu langweilen begann, dachte er,
er könne doch, so lange er warte, eine Runde den Hof abspritzen. Gesagt,
getan: Eifrig begann er sein Werk und fuchtelte wild mit dem Schlauch
durch die Gegend. Als Michi dann in ihrer fröhlich-heiteren Art die
Treppen herunterkam, traute sie ihren Augen nicht. In der Kiste mit den
Geschenken, die sich seltsamer Weise noch neben dem Auto befand, stand
das Wasser bis an die Oberkante und die Geschenke schwammen wie kleine
Bötchen darin herum. Für Michi war daraufhin der Tag gelaufen und Ralf
durfte jedes Paket einzeln trocken föhnen und alleine verteilen.
Paragraph 5
Motorrad fahren, das hält jung und
spritzig, dachte sich ein altbekannter Reichenauer Bäcker aus der
Pirminstraße, schnappte sich seine Frau sowie seine Kollegen und begab
sich auf eine Tour. Nach nicht allzu langer Fahrzeit wurde seine Gattin
Juliane ziemlich unruhig, rutschte hektisch hin und her und meinte
plötzlich, dass es unter ihr feucht werde. Zuerst begann Karl-Heinz
hämisch zu schmunzeln, wunderte sich dann aber doch über diese laszive
Aussage und fuhr eine Raststätte an. Dort konnte die ganze Truppe
beobachten, wie es unter Juliane weiß hervorschäumte und nicht mehr
aufhören wollte. Man vermutete schon, dass Karl-Heinz‘ neues Backpulver
fälschlicherweise in ihre Unterwäsche geraten ist. Doch schlussendlich
stellte sich heraus, dass es sich nur um das Reifendichtmittel gehandelt
hat, dass es seitlich herausgedrückt hatte. Nachdem die männlichen
Gemüter nach einem frischen Bier wieder herunter gekühlt waren und
Juliane sich wieder in trockenen Tüchern befand, konnte die Tour dann
fortgesetzt werden.
Paragraph 6
Alle Jahre wieder
werden die vertrockneten Zweige hinter dem Kruzifix entfernt und durch
neue, am Palmsonntag geweihte, ersetzt. Einer alten Überlieferung
zufolge schmeißt man diese aber nicht in die Mülltonne, sondern sie
werden gesammelt und am Karsamstag in das Osterfeuer gegeben.
Die
traditionsbewusste und auf dem Vögelisberg beheimatete Carmen pflegte
diesen Brauch ebenfalls. Deshalb wurden die alten Büschel in eine
Möslepapiertüte gelegt und nach der Osterkerzenweihe mitsamt der Tüte im
Osterfeuer verbrannt. Trotz der anschließend in der Kirche herrschenden
Dunkelheit fiel Carmen relativ schnell auf, dass sie sehr wenig in der
Umgebung erkennen konnte, weshalb sie ihre Brille aufsetzen wollte.
Jedoch war diese unauffindbar.
Bereits bevor der
Mesner die dunkle Kirche erhellte, ging Carmen ein Licht auf. Sie hatte
in Ermangelung einer Handtasche ihre Sehhilfe zu den ausgetrockneten
Zweigen in die Papiertüte gelegt und beim Verbrennen derselben nicht
mehr an die Brille gedacht.
Ihr Ehegatte
August rätselt seither, ob es nun billiger kommt, der Gattin jedes Jahr
eine neue Brille zu kaufen oder gleich eine neue Handtasche
anzuschaffen.
Paragraph 7
Zu Ehren des 1150.
Todestages des Hl. Meinrads begingen wir letztes Jahr das Meinradsfest
auf der Insel. Im Anschluss an das Hochamt sollte wie nach den
Inselfeiertagen eine Prozession stattfinden. Dazu gehörte natürlich auch
das Ausrücken der Bürgerwehr mit Musikzug. Fest eingeplant war dieser
Termin auch beim Sohn unseres Narrenpräsidenten, der in der Bürgermusik
ganz locker und lässig die Tuba bläst. Da dieser aber am Vorabend mal
wieder bis in die Morgenstunden in der Blechnerei verweilte, war die
Motivation am nächsten Morgen zum Aufstehen mehr als gering. In der
Hoffnung auf Dauerregen und damit der Absage der Prozession, schaltete
Benjamin seinen PC an. Denn anstatt einen kurzen Blick aus dem Fenster
zu werfen und dann zu sehen, dass die Sonne scheint, öffnete er die
Internetseite des Wetterradars, um die derzeitige Wetterlage
abzuchecken. Da jedoch seine Alkoholausdunstungen die Sicht auf den
Bildschirm in erheblichem Maße beeinträchtigte, war nicht nur seine
Zustand blau, sondern auch der komplette Radarschirm. Somit legte er
sich wieder zu seiner Mausi ins Bett und ließ sich seine beschwipste
Nase von den einfallenden Sonnenstrahlen kitzeln. Und die Moral von der
Geschicht: Willst du dem Radar vetrauen, musst du aus dem Fenster
schauen.
Paragraph 8
Übung macht den
Meister, dachte sich die Tochter des UHO-Dirigents und Pace-Mitglieds
und begab sich ins Münster, um das musikalische Talent ihres Vaters an
der Orgel zu testen. Da Pia aber keinen Schlüssel für die Kirche
besitzt, wurde unser Münster-Mesner Fredi damit beauftragt, die Kirche
nach der Probe abzuschließen. Jedoch muss das Orgelspiel wohl so
himmlisch gewesen sein, dass Fredi alles um sich herum vergaß und von
Engelsflügeln getragen die Kirche verließ und hinter sich abschloss.
Als Pia das Üben beendet hatte und sie zu ihrer Oma auf die „Hergete“
wollte, war der Schrecken große, als sie bemerkte, dass alle Türen
abgeschlossen waren. Inzwischen machte sich auch die Oma große Sorgen,
da Pia nicht zum Essen erschien und startete eine große Such-Aktion.
Aber da die Spitzhüttls nicht gern „hatzen“, dauerte die Such-Aktion
länger als erwartet. Doch Dank der göttlichen Obhut der Kirchengemäuer
wurde Pia dann doch unversehrt und wohlauf wiedergefunden.
Paragraph 9
Ein Auer Gärtner,
Baßsänger und Stammtischmitglied
Neulich in eine
peinliche Situation geriet.
Die Hochzeit von
Desiree und Flo stand auf dem Plan
Da wird am Samstag
nur wenig getan.
Extra früh beendet
er das Kisten schichten
Um sich für die
Hochzeit von ihnen zu richten.
In Oberzell wird‘
sein, das ist doch klar
Aber weder Braut
noch Bräutigam waren da.
Doch Stöff
erkannte die Situation sofort
Und fuhr an einen
anderen Ort.
In Mittelzell
müsst das Brautpaar sich binden
Dacht er und fuhr
los, um sie dort zu finden.
Im Münster
angekommen war er allein
Dann muss die
Kirch wohl in Niederzell sein.
Doch auch dort war
die Kirche mauseleer
Das verwunderte
ihn noch sehr viel mehr.
Die werden doch
nicht bei den Protestanten sein
Da würd ich gleich
gehen wieder heim.
Die Ratlosigkeit
war ihm ins Gesicht geschrieben
Wo sind denn nur
alle hier geblieben.
Ein Anruf bei
Willi erklärte dann alles
Die Lösung dieses
mysteriösen Falles.
Heute kann er es
vergeblich versuchen
Er soll das
Brautpaar doch nächste Woche aufsuchen.
Paragraph 10
Ein Elferrat aus
unseren eigenen Reihen bagab sich mit seiner Mutter auf einen
Urlaubstrip nach Miami, um sich von den Strapazen der letzten Wochen zu
erholen. Gut gelaunt kamen sie an den Flughafen und passierten ohne
großes Aufsehen die unzähligen Passkontrollen bis zum Flugzeug. Als
Handgepäck nahm Joe seinen Allzweckrucksack mit ins Flugzeug, den er
immer und überall dabei hat. Nach einem entspannten und angenehmen Flug
landeten sie pünktlich in Miami. Dort ging dann das große Prozedere los,
das für die Einreise in eines der best bewachten Länder der Welt, wie
die USA, unumgehbar ist. Doch für Joe waren die Kontrollen ja kein
Problem. Mit seinem unschuldigen Blick kann er ja keiner Fliege was zu
Leide tun. Als die Zwei dann im Hotel ankamen, gingen sie auf ihre
Zimmer, um die Koffer auszupacken. Als Joe dann anfing sein Rucksack zu
entleeren, bemerkte er, dass sich vorne im Rucksack etwas Hartes befand,
an das er sich aber gar nicht erinnern konnte eingepackt zu haben.
Daraufhin öffnete er die vordere Tasche seines Rucksacks und traute
seinen Augen nicht: Dort befanden sich zwei riesige Pakete Böller von
Silvester, die er damals vergessen hatte wieder auszupacken.
Offensichtlich hatten weder die Schweizer noch die amerikanischen
Flugsicherheitsbeamten die „Bomben“ entdeckt. Und die Moral von der
Geschicht: Willst du wie ein Engel reisen, musst du Mut zum Sprengstoff
beweisen.
Diese Veröffentlichungen sind von Elferrat genehmigt und werden hiermit ins Goldene Buch der Narretei aufgenommen, um den späteren Geschlechtern die lustigen Streiche des vergangenen Jahres in steter Erinnerung zu halten.
Insel Reichenau, am Schmotzige Dunschtig im Jahr 2012!
Ho Narro
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