Narrenbuch 2011

Das Narrenbuch des Narrenvereins Grundel hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Geschichten der närrischen Insel mit seinen Bewohnern zu protokollieren, um die wichtigsten Ereignisse und selbst gemachten Dummheiten aufzuzeichnen. Daher wurden im Jahr 2011 folgende Paragraphen verlesen:

 

Paragraph 1

 

Ein gelehrter Elektriker, Dipl.-Ing. und Garni-mehr „Würt“ wollte seine Beregnungsanlage winterfest machen. Doch der Versuch den Hydranten zu schließen, stellte sich als große Herausforderung für ihn heraus.
Nach tagelangen, wiederholten und erfolglosen Versuchen wurde der Wassermeister der hiesigen Genossenschaft zu Hilfe gerufen.
Xaver musste dann dem ratlosen und kurz vor der Verzweiflung stehenden Martin mitteilen, dass das 2 Meter lange Rohr, das er zur Verlängerung des Hydrantenschlüssels benutzte, absolut nichts zur Lösung dieses speziellen Problems beitragen würde. Im gleichen Augenblick sah Martin schon in Gedanken den Bagger in seinem Garten graben und die Massenflucht der Garni-Gäste. Aber Xaver beruhigte ihn, drehte den Hydranten mit leichter Hand in die richtige Richtung und der
Wasserfluss ebbte im Nu ein.

Also merke: Willst du schließen einen Hydrant, links und rechts sein sollten bekannt.
 

 

Paragraph 2 

 

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, dachte sich eine Alt-Elfer Gattin und Mutter eines Elferrates, als sie sich mal wieder Sorgen um ihren lieben Enkel Moritz machen musste. Knapp eine Woche nach einer wenig zärtlichen Begegnung mit der hauseigenen Eingangstreppe, war der festfreudige Enkel nach Sonnenaufgang immer noch nicht nach Hause zurückgekehrt. Auch auf dem Handy war er nicht zu erreichen. Anstatt die höchsten Treppen der Insel abzusuchen, begab sich Irene auf dem schnellstem Wege ins Reichenauer JUZE. Dort fand sie zwar eine Unmenge an schlafenden Chaoten im Entnüchterungsprozess, aber nicht ihren Enkel Moritz. Nachdem Irene dann flott ein wenig aufgeräumt hatte, erkannt sie auch einige Gesichter hinter den leeren Flaschen. Wieser's Max wies sie dann darauf hin, dass er wahrscheinlich beim Sohn der aus Funk und Fernsehen allbekannten Nussbaumwächterin verweile. Bei der rief sie umgehend an und bat sie in der Wohnung ihres Sohnes nach Moritz zu schauen. Da Claudia aber nicht gern auf andere hört, musste Irene selbst die Initiative ergreifen und Moritz an den Ohren sicher nach Hause schleifen.
So lautet also der Beschluss, dass der Moritz was lernen muss. Sein Handy, das muss bleiben an, dass die Irene stets anrufen kann.

 


Paragraph 3

 

Ein ehemaliger Sparkassenfilialleiter, Narrenehrenpräsident, stets fleißig, gewissenhaft und sparsam, kelterte wie alljährlich Wein und Most. Eine besondere Note verlieh Josef stets seinem Wein-Cuvée, indem er ihn mit Most verfeinerte. Letztes Jahr allerdings bereitete ihm sein Most große Arbeit, da sein Mosthahn wie „verruckt“ tropfte. Aber der sparsame Schlaue wusste sich zu helfen, indem er jeden wertvollen Tropfen wieder auffing und damit sein Mostfass immer wieder neu befüllte. Schließlich, nachdem der Most das Fass mehrmals durchflossen hatte, goss er einen Teil der schwindeligen Brühe zur erhofften Aufwertung in den Wein. Doch der Erfolg seines alten Mottos - Nutze die Jahre, lerne und spare - bestand dann darin, dass sowohl der Most wie auch der Wein, nur noch als Essig waren fein.
 

 


Paragraph 4
 

Wie gewohnt verbrachten unsere hiesigen Campingplatzbetreiber nach harter Saison einen entspannenden Kurzurlaub in München. Um auch ihren persönlichen Interessen nachgehen zu können, gingen sie nach Geschlechter getrennt shoppen und vereinbarten, sich danach in einer Biergartenwirtschaft wieder zu treffen. Als die vereinbarte Wiedersehenszeit gekommen war und die Sehnsucht nach dem Partner kaum noch zu stillen war, wählte Gernot einen strategisch günstigen Platz im Innern der Wirtschaft. Dort an der Theke hatte er einen exzellenten Überblick über alle Tische, sowie den Ein- und Ausgangsbereich, um seine holde Gattin ja nicht zu verpassen. Zur gleichen Zeit nahm sich Bärbel aber einen ebenso strategisch günstigen Platz im Biergarten der Wirtschaft und schwebte in Gedanken schon auf Wolke 7 ihren Gernot gleich wieder in die Arme zu schließen.
Doch die Zeit verging und verging und nach zwei, drei Stunden einsamen Wartens und in dem verletzenden Gefühl vom Partner versetzt worden zu sein, gingen sie zurück in ihr Hotel. Dort gab es dann ein überraschendes und etwas unentspanntes Wiedersehen gab, wo nicht aus Sehnsucht nacheinander, sondern aus ganz anderen Gründen die Fetzen flogen.
Also merke: Willst du eine Frau beglücken, darfst du dich nicht vor dem gemeinsamen Shoppen drücken!

 

 


Paragraph 5
 

Geladen war der Bürgermeister
Ins Kreuz von Auer Handwerksmeister
Zum Essen und Austausch des ersten Wort
Auch Sparkassendirektor Roth war vor Ort
Das erste Kennenlernen war vorbei
Bestellte man auch schon glei
Ruck zuck bringt der Wirt den Schmaus
Alles muss aus der Küche raus
Einen Strammer Max, einen schönen
Direktor Roth schreit: Ich mich möcht damit verwöhnen
Doch ist es wirklich gewesen seiner
Dr. Zoll dachte bereits: Das ist doch meiner!
Bald stellt sich heraus, man glaubt es nicht
Roth hätte gar keinen gekricht
Ein Strammer Max zu wenig war's
Es war der der Stramme des Tischnachbars
Nun hatten alle vor sich das Essen
Herr Roth war von Max noch ganz besessen
Stellte man fest ein Toast Hawaii wär's für ihn gewesen
Doch hat er lieber Dr. Zolls Max auserlesen
Und die Moral von der Geschicht:
Herr Roth ward rot
Und Zoll fand's toll
 üßen.
 

 


Paragraph 6
 

Grüß Gott,
ich denke, nach dem letzten Bunten Abend kennt mich hier jeder. Und wer mich noch nicht kennt - mindestens alle Autofahrer und Gehwegparker lernen mich ab April wieder kennen!
Also - Schwille - Gemeindevollzugsbeamter - ich will heute ausnützen, dass am Sonntag und Montag mal endlich eine fähige Polizei auf der Insel sein wird, und auf der Ergat ein strenges Tribunal gehalten wird.
Meine Frage:
Befinden sich hier auf der Ergat Augenzeugen, die gesehen haben, wie
mein rotes Dienstfahrzeug am Rettich-Cup-Wochenende vor der Leichenhalle aufgebahrt wurde und aller seiner 4 Räder beraubt wurde?
Ich konnte deswegen zeitweise nur noch im engen Umkreis ums Rathaus
Mandate verteilen. Augenzeugen bitte ich, sich gegen hochprozentige Belohnung am Schnapsstand zu melden.
Weißt Du, wieviel Reifen fehlen, an mei´m roten Dienstgefährt?
Böse Leute wolln sie stehlen, dass mein Auto nicht mehr fährt.
Tuns sie´s dann auch noch aufbocken, bleibt es ohne Räder hocken,
Streife geh ich dann zu Fuß, weil ich´s Auto stehen lassen muß
.
 


 

Diese Veröffentlichungen sind von Elferrat genehmigt und werden hiermit ins Goldene Buch der Narretei aufgenommen, um den späteren Geschlechtern die lustigen Streiche des vergangenen Jahres in steter Erinnerung zu halten.

Insel Reichenau, am Schmotzige Dunschtig im Jahr 2011!

Ho Narro


 
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