Paragraph 2
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm,
dachte sich eine Alt-Elfer Gattin und Mutter eines Elferrates, als sie
sich mal wieder Sorgen um ihren lieben Enkel Moritz machen musste. Knapp
eine Woche nach einer wenig zärtlichen Begegnung mit der hauseigenen
Eingangstreppe, war der festfreudige Enkel nach Sonnenaufgang immer noch
nicht nach Hause zurückgekehrt. Auch auf dem Handy war er nicht zu
erreichen. Anstatt die höchsten Treppen der Insel abzusuchen, begab sich
Irene auf dem schnellstem Wege ins Reichenauer JUZE. Dort fand sie zwar
eine Unmenge an schlafenden Chaoten im Entnüchterungsprozess, aber nicht
ihren Enkel Moritz. Nachdem Irene dann flott ein wenig aufgeräumt hatte,
erkannt sie auch einige Gesichter hinter den leeren Flaschen. Wieser's
Max wies sie dann darauf hin, dass er wahrscheinlich beim Sohn der aus
Funk und Fernsehen allbekannten Nussbaumwächterin verweile. Bei der rief
sie umgehend an und bat sie in der Wohnung ihres Sohnes nach Moritz zu
schauen. Da Claudia aber nicht gern auf andere hört, musste Irene selbst
die Initiative ergreifen und Moritz an den Ohren sicher nach Hause
schleifen.
So lautet also der Beschluss, dass der Moritz was lernen muss. Sein
Handy, das muss bleiben an, dass die Irene stets anrufen kann.
Paragraph 3
Ein ehemaliger Sparkassenfilialleiter,
Narrenehrenpräsident, stets fleißig, gewissenhaft und sparsam, kelterte
wie alljährlich Wein und Most. Eine besondere Note verlieh Josef stets
seinem Wein-Cuvée, indem er ihn mit Most verfeinerte. Letztes Jahr
allerdings bereitete ihm sein Most große Arbeit, da sein Mosthahn wie „verruckt“
tropfte. Aber der sparsame Schlaue wusste sich zu helfen, indem er jeden
wertvollen Tropfen wieder auffing und damit sein Mostfass immer wieder
neu befüllte. Schließlich, nachdem der Most das Fass mehrmals
durchflossen hatte, goss er einen Teil der schwindeligen Brühe zur
erhofften Aufwertung in den Wein. Doch der Erfolg seines alten Mottos -
Nutze die Jahre, lerne und spare - bestand dann darin, dass sowohl der
Most wie auch der Wein, nur noch als Essig waren fein.
Paragraph 4
Wie gewohnt verbrachten unsere hiesigen
Campingplatzbetreiber nach harter Saison einen entspannenden Kurzurlaub
in München. Um auch ihren persönlichen Interessen nachgehen zu können,
gingen sie nach Geschlechter getrennt shoppen und vereinbarten, sich
danach in einer Biergartenwirtschaft wieder zu treffen. Als die
vereinbarte Wiedersehenszeit gekommen war und die Sehnsucht nach dem
Partner kaum noch zu stillen war, wählte Gernot einen strategisch
günstigen Platz im Innern der Wirtschaft. Dort an der Theke hatte er
einen exzellenten Überblick über alle Tische, sowie den Ein- und
Ausgangsbereich, um seine holde Gattin ja nicht zu verpassen. Zur
gleichen Zeit nahm sich Bärbel aber einen ebenso strategisch günstigen
Platz im Biergarten der Wirtschaft und schwebte in Gedanken schon auf
Wolke 7 ihren Gernot gleich wieder in die Arme zu schließen.
Doch die Zeit verging und verging und nach zwei, drei Stunden einsamen
Wartens und in dem verletzenden Gefühl vom Partner versetzt worden zu
sein, gingen sie zurück in ihr Hotel. Dort gab es dann ein
überraschendes und etwas unentspanntes Wiedersehen gab, wo nicht aus
Sehnsucht nacheinander, sondern aus ganz anderen Gründen die Fetzen
flogen.
Also merke: Willst du eine Frau beglücken, darfst du dich nicht vor dem
gemeinsamen Shoppen drücken!
Paragraph 5
Geladen war der Bürgermeister
Ins Kreuz von Auer Handwerksmeister
Zum Essen und Austausch des ersten Wort
Auch Sparkassendirektor Roth war vor Ort
Das erste Kennenlernen war vorbei
Bestellte man auch schon glei
Ruck zuck bringt der Wirt den Schmaus
Alles muss aus der Küche raus
Einen Strammer Max, einen schönen
Direktor Roth schreit: Ich mich möcht damit verwöhnen
Doch ist es wirklich gewesen seiner
Dr. Zoll dachte bereits: Das ist doch meiner!
Bald stellt sich heraus, man glaubt es nicht
Roth hätte gar keinen gekricht
Ein Strammer Max zu wenig war's
Es war der der Stramme des Tischnachbars
Nun hatten alle vor sich das Essen
Herr Roth war von Max noch ganz besessen
Stellte man fest ein Toast Hawaii wär's für ihn gewesen
Doch hat er lieber Dr. Zolls Max auserlesen
Und die Moral von der Geschicht:
Herr Roth ward rot
Und Zoll fand's toll
üßen.
Paragraph 6